Die Nieren und Ihre energetische Bedeutung

Niere energetisch dargestellt

Welche Themen gehören zu den Nieren?

In vielen spirituellen Traditionen und alternativen Heilmethoden wird die Niere als ein bedeutendes Organ angesehen, das nicht nur physische, sondern auch spirituelle und energetische Funktionen innehat. 

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) betrachtet die Niere als eine Quelle der Lebensenergie, die eng mit der Essenz des Lebens, der Urkraft und der spirituellen Entwicklung verbunden ist. Die Niere repräsentiert ein energetisches System, das tief in die Wurzeln unserer Existenz reicht. Die Niere wird oft als die „Wurzel des Lebens“ betrachtet, da sie das Jing enthält – eine energetische Essenz, die wir bei der Geburt erhalten und die unsere Lebenskraft, Vitalität und Langlebigkeit beeinflusst. Jing ist die Grundlage für das Wachstum, die Entwicklung und die Reproduktion im Körper. Es geht also darum, welche Fähigkeiten und Talente in uns angelegt sind und darauf warten, erkannt und gelebt zu werden. Die Nierenenergie fordert uns auf, diese durch eigene Erfahrungen zu verkörpern. Je mehr unsere Potenziale verwirklicht werden, desto gesünder kann die Niere sein. Eine stabile Nierenenergie stärkt unser Urvertrauen in das Unsichtbare und den Fluss des Lebens.

In der Anthroposophie geht es um das Gewahrwerden unseres Selbst. Sich auf die eigene Erfahrung zu verlassen, ergibt Selbstvertrauen und Lebensmut. Nur durch eigenes Tun wird schöpferische Energie frei. Mit steigendem Bewusstsein und erwachtem Gefühl für Lebensrhythmus wird eine neue Spiralebene der Bewusstwerdung frei. Fragen der Nieren richten sich nach dem Sinn des Lebens: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist mir wirklich wichtig? Wo halte ich an Gewohnheiten fest, die mir nicht mehr dienen? Hänge ich an bestimmten negativen Mustern oder Emotionen fest, kann dies die Nierenfunktion beeinträchtigen. 

Die Nieren sind auch als Sitz der Angst bekannt. Es ist das Schattenthema des Nierenfunktionskreises. Die Angst vor dem Ungewissen, jede Verunsicherung oder Desorientierung geht „an die Nieren“. Es geht dabei um existentielle Themen. Welche Angst bringe ich nicht zum Ausdruck oder will mir diese eingestehen? Führe ich einen Existenzkampf? Oder habe ich Angst mit dem Leben nicht fertig zu werden? Angst ist der Gegenpol zu Sicherheit und Geborgenheit. Vertraue ich dem Verlauf der Dinge? Bin ich offen für Wunder in meinem Leben? Wer Sicherheit ausstrahlt und wer Vertrauen geschenkt bekommt, hat ein starkes Nieren-Jing oder an seinen Nierenthemen gearbeitet.

Körperlich gesehen spielt die Niere eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Wasserhaushalts und der Ausscheidung von Toxinen aus dem Körper. Symbolisch gesehen steht die Fähigkeit dafür, emotionale und spirituelle „Giftstoffe“ loszulassen und zu transformieren. Die Nieren stehen also für ein inneres Gleichgewicht und Stabilität. Dabei dürfen wir immer auf einen Ausgleich von Aktivität und Ruhephasen achten, um die Nierenenergie nicht zu schnell zu erschöpfen. Der gesamte Nierenfunktionskreis umfasst Knochen, Skelett, Zähne und die Ohren. Insgesamt stehen dabei die Qualitäten Stabilität, Halt, Sicherung und Dauer. 

Die aktivste Zeit der Niere ist nach der Organuhr von 17 bis 19 Uhr. Dem vorgelagert ist der Funktionskreis Lunge-Dickdarm. Die Nieren stellen nach dem Atem eine weitere Entgiftungsinstanz dar. Wenn wir uns die Entstehung der Niere im embryonalen Zustand ansehen, wird die Verbindung noch klarer. Die Niere entsteht als „Vorniere“ in der Halsgegend, am Beginn der Luftwege, und hat damit eine Beziehung zum Luftorganismus. Von dort wandert die Niere in die Kreuzbeingegend als „Urniere“, um anschließend wieder aufzusteigen als „Nachniere“. Es handelt sich um ein Auf- und Absteigen, was den Charakter der Niere formt, in dem stets nach innerem Gleichgewicht gesucht wird. Die Zwerchfellatmung bestimmt auch die Bewegung und Durchblutung der Nieren. Sauerstoff ist elementar für die Niere. Nur Herz und Gehirn benötigen noch mehr Sauerstoff als die Niere.

Die Niere wird mit den Elementen Wasser und Dunkelheit („Winterorgan“) assoziiert. Wasser symbolisiert Flexibilität, Fluss und Veränderung. Im Winter sammelt die Natur Energie, um im Frühjahr wieder kraftvoll wirken zu können. Die Yin-Energie dominiert. Energetisch gesehen ist die Niere eng mit dem unteren Dan-Tian verbunden, einem Energiezentrum im Unterleib, das als Sitz der Lebenskraft betrachtet wird. Sie wird sowohl mit dem Sakral- als auch dem Wurzelchakra zugeordnet. 

Durch die Förderung eines gesunden Nierenflusses und das Reflektieren der Nierenthemen kann nicht nur die physische Gesundheit verbessert werden, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden, die emotionale Stabilität und die spirituelle Entwicklung.

Quellen: 

Rosina Sonnenschmidt, Nieren und Blase – Basis der Selbstverwirklichung, Schriftenreihe Organ – Konflikt – Heilung, 2. Auflage 2010, Narayana Verlag GmbH

Lothar Ursinus – Die Organuhr, 27. Auflage 2021, Schirner Verlag

Jacques Martel – Mein Körper, Barometer der Seele, 24. Auflage 2023, VAK Verlags GmbH

https://www.paracelsus.de/magazin/ausgabe/201704/was-uns-an-die-nieren-geht

Wer mehr erfahren möchte: 

Mehr zur Niere aus körperlicher Sicht gibt es HIER. 

Die Leber aus energetischer Sicht ist HIER näher beleuchtet. 

Die Gallenblase aus energetischer Sicht ist HIER näher beleuchtet. 

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