Das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine komplexe hormonelle Störung, von der weltweit viele Frauen betroffen sind. Es gibt jedoch nicht „das eine“ PCOS, da sich die Symptome und Ursachen von Frau zu Frau unterscheiden können. PCOS kann in vier Haupttypen eingeteilt werden, die sich in ihren Ursachen und Unterstützungsmöglichkeiten unterscheiden.
Schauen wir uns die vier verschiedenen PCOS-Typen an, ihre Ursachen und welche Strategien für jeden Typ besonders wirksam sind.
1. Insulinresistentes PCOS
Ursache:
Insulinresistentes PCOS ist die häufigste Form von PCOS und wird durch eine Unempfindlichkeit des Körpers gegenüber Insulin verursacht. Bei Insulinresistenz muss die Bauchspeicheldrüse zunehmend Insulin ausschütten, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf den Hormonhaushalt, insbesondere in Bezug auf die Androgene (männliche Hormone).
Ein entscheidender Faktor ist, dass Insulin als Aromatasehemmer fungiert. Aromatase ist ein Enzym, das in den Eierstöcken und anderen Geweben dafür verantwortlich ist, Androgene in Östrogene umzuwandeln. Hohe Insulinspiegel hemmen dieses Enzym, wodurch weniger Östrogene und mehr Androgene (wie Testosteron) im Körper verbleiben. Das führt zu den typischen PCOS-Symptomen wie vermehrtem Haarwachstum, Akne und unregelmäßigen Zyklen.
Symptome:
Ganzheitliche Maßnahmen:
2. PCOS aufgrund stiller Entzündungen
Diese Art von PCOS wird durch chronische Entzündungen im Körper verursacht, die dazu führen, dass die Eierstöcke vermehrt Testosteron produzieren. Ein Überschuss an Androgenen wiederum kann zu körperlichen Symptomen und Problemen mit dem Eisprung führen. Auch der Östrogenstoffwechsel kann durch Entzündungen negativ beeinflusst werden.
Anzeichen von Entzündungen bei dieser Art von PCOS können Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, unerklärliche Müdigkeit, Hautprobleme wie Ekzeme und Darmprobleme wie ein Reizdarm sein.
Wer keine Insulinresistenz hat und trotzdem PCOS hat, könnte von diesem Typ betroffen sein. Wichtig zu wissen ist, dass Frauen mit Insulinresistenz häufig auch von stillen Entzündungen betroffen sind. Es schließt sich also nicht gegenseitig aus. Wer mehr als die typischen PCOS Symptome hat, sollte genauer hinsehen, um wirklich ganzheitlich an den Ursachen arbeiten zu können.
Ganzheitliche Maßnahmen:
3. Post-Pill PCOS
Ursache:
Post-Pill PCOS tritt auf, wenn Frauen nach dem Absetzen der Antibabypille einen Anstieg der Androgene erleben. Die Pille unterdrückt die Produktion dieser männlichen Hormone, und nach dem Absetzen kann es zu einem „Rebound-Effekt“ kommen, der die Hormonbalance stört.
Symptome:
Ganzheitliche Maßnahmen:
4. Der sog. nebennieren-induzierte PCOS-Typ
Bei diesem können die Nebennieren nicht nur vermehrt Stresshormone, sondern auch männliche Geschlechtshormone (Androgene) ausschütten. Dies betrifft insbesondere DHEA-S, das überwiegend in der Nebennierenrinde gebildet wird.
Wenn die übrigen männlichen Hormonwerte, wie Testosteron, unauffällig sind, jedoch der DHEA-S-Wert erhöht ist, könnte dies darauf hinweisen, dass dein PCOS nebennieren-induziert ist.
Gestresste Nebennieren können vermehrt DHEA-S produzieren. Dieses übermäßige Androgen kann die hormonelle Balance stören und zu den typischen Symptomen von PCOS führen, wie unregelmäßige oder ausbleibende Perioden und verstärkter Haarwuchs.
Ganzheitliche Maßnahmen:
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Dr. Benjamin Bikman, Warum wir krank werden, riva Verlag, 1. Auflage 2021
Julia Schultz, Leben mit dem PCO-Syndrom, Verlag Komplett-Media GmbH, 1. Auflage 2020
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