Der weibliche Zyklus

Darstellung Zyklusphasen

Die vier Phasen des weiblichen Zyklus im Überblick

Der weibliche Zyklus ist ein faszinierendes Zusammenspiel aus Hormonen und körperlichen Veränderungen. Viele Frauen erleben diese Phasen regelmäßig, doch nur wenige wissen genau, was im Körper wirklich geschieht. Für eine bewusstere Lebensweise und mehr Verständnis für den eigenen Körper lohnt es sich, die vier Zyklusphasen genauer zu betrachten. Sie zu verstehen bedeutet, unsere Bedürfnisse, Energielevel und Stimmungen besser zu verstehen und auch anzunehmen.

Der weibliche Zyklus wird in vier Phasen unterteilt: Menstruation, Follikelphase, Ovulation und Lutealphase. Jede dieser Phasen wird durch spezifische Hormone beeinflusst, die unterschiedliche körperliche und emotionale Reaktionen hervorrufen. Im Durchschnitt dauert ein Zyklus in etwa 28 Tage, aber das ist individuell sehr unterschiedlich und kann zwischen 21 und 35 Tagen schwanken.

 

1. Die Menstruationsphase (Tage 1–5)

Was passiert hormonell?

Mit der Menstruationsphase beginnt der Zyklus. Die Gebärmutterschleimhaut, die sich im vorherigen Zyklus aufgebaut hat, wird jetzt abgestoßen, wenn keine Befruchtung stattgefunden hat. In dieser Phase fallen die Hormone Östrogen und Progesteron auf einen Tiefpunkt. Die niedrigen Hormonspiegel lösen das Abstoßen der Schleimhaut aus, und die Blutung setzt ein.

 

Wie wirkt sich das auf den Körper und die Psyche aus?

In dieser Zeit fühlen sich viele Frauen erschöpfter, ziehen sich lieber zurück und verspüren ein erhöhtes Ruhebedürfnis. Der Körper befindet sich in einem Reinigungsprozess. 

 

2. Die Follikelphase (Tage 6–13)

Was passiert hormonell?

Nach der Menstruation steigt der Östrogenspiegel allmählich wieder an, da die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) das follikelstimulierende Hormon (FSH) ausschüttet. Dieses Hormon fördert das Wachstum der Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken. Ein Follikel wird dominant und reift zur Eizelle heran, die später während der Ovulation freigesetzt wird.

 

Wie wirkt sich das auf den Körper und die Psyche aus?

Der Anstieg des Östrogens sorgt für ein höheres Energielevel, bessere Laune und mentale Klarheit. Viele Frauen spüren in dieser Phase eine gesteigerte Kreativität und den Drang, aktiv zu sein und neue Projekte anzugehen. Diese Phase ist ideal, um sich neuen Herausforderungen zu stellen und Kontakte zu knüpfen.

 

3. Die Ovulationsphase (Tage 14–16)

Was passiert hormonell?

Um den 14. Zyklustag, bei einem 28-Tage-Zyklus, wird die Eizelle durch den sogenannten „LH-Peak“ (Luteinisierendes Hormon) freigesetzt. Der Östrogenspiegel erreicht seinen Höhepunkt, was den Eisprung (Ovulation) auslöst. Danach steigt das Hormon Progesteron, das die Gebärmutterschleimhaut stabilisiert und auf eine mögliche Einnistung vorbereitet.

 

Wie wirkt sich das auf den Körper und die Psyche aus?

Frauen fühlen sich in dieser Phase oft besonders attraktiv, sozial und selbstbewusst. Evolutionär betrachtet ist dies die fruchtbare Phase, was ein erhöhtes Bedürfnis nach Nähe und Austausch bewirken kann. Viele Frauen verspüren jetzt ein starkes Gefühl der Verbundenheit und Lebensfreude. Dies ist die Phase, in der Kreativität und Kommunikationsfähigkeiten besonders stark sind.

 

4. Die Lutealphase (Tage 17–28)

Was passiert hormonell?

Nach der Ovulation steigt das Progesteron weiter an, da sich der Gelbkörper bildet, der dieses Hormon produziert. Progesteron bereitet die Gebärmutter auf eine mögliche Einnistung der Eizelle vor. Wenn keine Befruchtung stattfindet, beginnt der Progesteronspiegel gegen Ende der Lutealphase zu sinken, was letztendlich die Menstruation auslöst und den Zyklus von neuem starten lässt.

 

Wie wirkt sich das auf den Körper und die Psyche aus?

Progesteron wirkt beruhigend und sorgt für mehr inneren Rückzug und Reflexion. Viele Frauen erleben die sogenannte prämenstruelle Zeit (PMS) mit Stimmungsschwankungen, gesteigerter Sensibilität und manchmal auch körperlichen Symptomen wie Brustspannen oder einem aufgeblähten Bauch, was wiederum auf ein hormonelles Ungleichgewicht hindeutet. Dies ist die Phase, in der Frauen oft am verletzlichsten sind. Es ist eine gute Zeit für Self-Care, Entspannung und das bewusste Annehmen der eigenen Bedürfnisse.

 

Bewusster Umgang mit dem Zyklus

Unser Zyklus ist nicht nur eine rein biologische Funktion, sondern beeinflusst unser Leben in vielerlei Hinsicht. Die Erkenntnis, dass jede Phase ihre eigenen Stärken und Herausforderungen hat, kann uns helfen, bewusster mit unseren eigenen Bedürfnissen und Ressourcen umzugehen.

Durch eine achtsame Planung, die Rücksicht auf diese zyklischen Veränderungen nimmt, können wir mehr Balance und Wohlbefinden in unseren Alltag bringen.

Indem wir unseren Zyklus als Wegweiser annehmen, können wir mehr im Einklang mit unserem Körper leben und unsere Gesundheit und Lebensqualität positiv beeinflussen.

 

Quellen: 

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